Franz von Defregger, Ankunft auf dem Land, 19. Jh., Öl auf Holz

Franz von Defregger - Maler auf dem Lande, ca. 19. Jahrhundert, Öl auf Platte. Spur eines Monogramms unten rechts, rückseitig Papieretikett mit Künstlernamen: F.von Defregger und mit einem unleserlichen Titel.

13 x 10 cm

Franz Defregger - 30. April 1835, Ederhof bei Stronach (Osttirol, Österreich) - 2. Januar 1921, München (Deutschland) war ein Maler bayerischer Gattungen und Themen. Als Vertreter der Münchner Schule bevorzugte er idealisierte Geschichten und sentimentale Motive aus dem Tiroler Freiheitskampf und dem bäuerlichen Alltag.

Defregger wurde 1835 in eine Tiroler Bauernfamilie aus Ederhof bei Stronach im Bezirk Iselsberg-Stronach geboren. Im Alter von 25 Jahren zog er 1860 nach Innsbruck, wo er sich an der dortigen Handwerkerschule einschrieb und bei Michael Stolz, einem Professor und Bildhauer, studierte. Im Jahr 1860 besuchte er die Vorbereitungsklasse für die Königliche Kunstgewerbeschule in München bei Hermann Dyck. Im folgenden Jahr bestand er die Aufnahmeprüfung für die Königliche Kunstakademie, wo er bei dem deutschen Künstler Hermann Anschütz Malunterricht nahm. Zwischen 1863 und 1865 hielt sich Defregger in Paris auf, wo er an der renommierten École des Beaux-Arts studierte. Im Jahr 1864 beteiligte er sich am Salon des Refusés, einer Ausstellung, die parallel zum offiziellen Salon de Paris stattfand. Die verbleibende Zeit nutzte er für persönliche Studien.

1865 kehrte er schließlich nach München zurück, wo er (zusammen mit Hans Makart und Gabriel von Max) im Atelier des Historienmalers Carl Theodor von Piloty angestellt wurde. Im Münchner Salon wurde er schnell zu einem Favoriten. 1878 wurde Defregger zum Professor für Historienmalerei an der Münchner Kunstakademie ernannt, eine Position, die er bis 1910 innehatte. Er schuf ein umfangreiches Werk, das vor allem dramatische Szenen aus dem Tiroler Volksaufstand von 1809, aber auch sentimentale, idealisierte Motive aus dem bäuerlichen Alltag zum Inhalt hat. Er war ein besonders begeisterter Porträtmaler.

Defregger, Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone, erhielt zahlreiche weitere Preise und Auszeichnungen, darunter den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Kunst. Im Jahr 1883 wurde er zum Ritter geschlagen.
Darüber hinaus unterrichtete er bedeutende Künstler wie Hugo Engl, Walter Thor, Fritz Prölß, Lovis Corinth, Hans Perathoner und Josef Moroder Lusenberg und arbeitete intensiv mit anderen Künstlern der Münchner Schule zusammen, darunter Rudolf Epp. Defregger starb im Alter von 85 Jahren. Posthum wurde ihm 1905 die Ehrenbürgerwürde der Stadt München verliehen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen Kinder essen Kirschen (1869), Das letzte Aufgebot (1872), Tiroler Heimkehrer aus dem Krieg von 1909 (1876), Der Tiroler Salon (1882) und Erstürmung des Roten Turms von München durch Schmied von Kochel am Weihnachtsmorgen 1705 (1881). Einige seiner Gemälde sind heute im Heimatmuseum in Bozen, Südtirol, zu sehen.
Sein Gemälde Die Märchentheke wurde am 25. November 2014 bei einer Dorotheum-Auktion für 78.000 € versteigert.