Ina Abuschenko-Matwejewa, The Wall, 2014, Gouache auf Karton

Papierarbeiten (Gouache, Zeichenkarton): Konkrete Raumerfahrungen werden mit assoziativen Fäden verknüpft.
Zwischen Kunstraum und Kontext entsteht eine Reibung, die eine Sphäre des Ausblendens schafft.
Durch das Ausloten von Räumen wird ein visueller und philosophischer Schwebezustand geschaffen.

"Als Ausgangspunkt für ihre Erkundungen nutzt die Künstlerin mitunter konkrete Raumerfahrungen, die sich in den Titeln ihrer Arbeiten widerspiegeln. Sie folgen jedoch weniger einem systematischen Ansatz als vielmehr losen Assoziationssträngen, an die der Betrachter wiederum seine eigenen Eindrücke knüpfen kann. In einem Kunstraum platziert, verknüpfen Abuschenkos Papierobjekte diesen Raum visuell mit dem evozierten Kontext ihrer Entstehung. Sie garantieren so eine Überblendung zweier Welten, die unterschwellig in ständige Reibung miteinander geraten und eine Sphäre heraufbeschwören, die sich keinem Ort dauerhaft zuordnen lässt. Ein Schwebezustand des Betrachters, in dem er in ständiger Bewegung das vollzieht, was vielleicht als Abuschenkos größte Leistung angesehen werden kann: das Ausloten von Räumen als spielerische Neuschöpfung des Imaginären."

Tobias Kämpf (Katalog, Papierarbeiten, 2008 Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus)