Der italienische Architekt und Designer Paolo Buffa (1903-1970) war zwischen den 1930ern und 1960ern aktiv. Er ist für eine Reihe an Möbeldesigns bekannt, die neoklassische Leitmotive mit modernistischen Prinzipien verbinden. Seine Werke enthalten nur selten Kennzeichnungen, was die Authentifizierung schwierig macht.
Der in Mailand geborene und aufgewachsene Buffa studierte Architektur an der berühmten Politecnico, an der er 1927 seinen Abschluss erlangte. Im Jahr darauf gründete er ein Designbüro mit Antonio Cassi Ramelli, den er während einer kurzen Tätigkeit im Atelier von Gio Ponti und Emilio Lancia kennengelernt hatte. Ihr gemeinsames professionelles Debüt machten die beiden mit einer Esszimmer Einrichtung auf der 1930er Triennale. Irgendwann zwischen der 1933er und 1936er Triennale eröffnete Buffa sein eigenes Studio.
Buffa entwarf in den 1930ern für die Mailänder Oberschicht und seine aus hochwertigen Materialien meisterhaft handgemachten Designs waren von einer Qualität, die es mit den Werken der französischen Art Deco Legende Emile-Jacques Ruhlmann aufnehmen konnte. In Zusammenarbeit mit talentierten Ebenisten wie Mario Quarti und spezialisierten Handwerkern war Buffa Anfang der 1940er in der Lage, langsam modernisierte, fortschrittliche Techniken einzuführen, die es dem Designer erlaubten seine Produktion zu erhöhen. Die Entwicklungsgeschichte von Buffas zunehmend moderner Ästhetik ist deutlich erkennbar: Von frühen neoklassischen Schränken mit komplizierten Ausschmückungen und opulenten Einlegearbeiten zu den reduzierten Sesseln und Konsolentischen der 60er Ära. Der Designer arbeitete in den 1960ern mit dem italienischen Möbel Großhersteller Cassina zusammen.
Zusätzlich zu Möbelentwürfen leitete Buffa zahlreiche Architektur- und Inneneinrichtungs-Projekte, die sich vom Entwerfen einer Grabstätte – seinem ersten Auftrag – über eine Yacht für das ägyptische Königshaus bis hin zu Villen, Hotels, Opernhäusern, Häusern und Büros erstreckten.
Trotz seiner Vielseitigkeit und seinem bedeutenden Beitrag zur Entwicklung einer italienischen Mid-Century-Designkultur wurde seit seinem Tod 1970 relativ wenig über den Designer geschrieben. Ungeachtet davon wächst jedoch die Nachfrage nach Buffa-Designs auf dem Vintage-Markt. Designliebhaber und –sammler schätzen Buffas Designs sowohl für ihre Handwerkskunst und hochwertigen Materialen als auch für ihre klassische Ästhetik und Verbindung zu der Entstehung einer modernistischen Bewegung in Italien.
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