Der Schweizer Innenarchitekt und Möbeldesigner Dieter Wäckerlin (1930-2013) ist bekannt für seine stark reduktionistischen Mid-Century Möbel. Obwohl Wäckerlins professionelle Karriere 1950 begann und fast drei Jahrzehnte dauerte, werden seine Designs – welche sich durch präzise Linien auszeichnen – meistens mit den puristischen Tendenzen der 1960er assoziiert.
Der 1930 in Basel geborene Wäckerlin machte zunächst eine Tischlerlehre und Design Praktika in Paris bevor er seine professionelle Karriere zwischen seinem Geburtsland und Deutschland aufteilte. Seine früheste und bekannteste kommerziell produzierte Arbeit war für Behr, einem Möbelhersteller in Osnabrück, Norddeutschland. Das E-226 Canberra Sideboard (1956) und die B40, B41 und B60 Sideboards (alle 1957-58 und Teil der multifunktionalen Buffet Serie) stammen aus der Wäckerlin-Behr Zusammenarbeit.
Die meisten von Wäckerlins Arbeiten, welche allerdings weniger bekannt sind als seine Designs für Behr, wurden von dem Familienbetrieb Idealheim in Basel produziert. Fast durchgehend quadratisch oder rechteckig geformt, ist Wäckerlins DW Wand System (1960er) wie auch seine Sideboards und Anrichten ausgesprochen reduziert und von einer fast asketischen Ästhetik. Die einzigen Kurven in seinen Designs findet man in der kleinen Anzahl an Esszimmerstühlen und Esstischen, die von Idealheim produziert wurden sowie in dem auffällig benannten Round Stuhl für Cassina /Knoll, der 1964 mit dem Gute Form Preis ausgezeichnet wurde. Wäckerlin kreierte auch Designs für andere Hersteller, darunter die Saffa Lampe für den Schweizer Hersteller SLZ (1950er), welche einen Ellenbogen-artigen Arm aus zusammengesetzten Quadern besitzt.
Es wird angenommen, dass Wäckerlin im Laufe seiner Karriere mehr als 200 Möbelstücke designte, von denen mindestens 120 produziert wurden. In den 1970ern eröffnete er ein Designgeschäft, in dem er als erster in der Schweiz Marken wie Cassina, B&B Italia, Artemide, Kartell, Flos und Poltronova anbot. 1978 wurde Wäckerlins Kollektion für Idealheim von Mobimex, einem jungen Schweizer Unternehmen, gekauft. Ein Jahr später entwickelte er (mit Edlef Bandixen) ein innovatives hölzernes Material, bekannt als Diagonal Massive, das verwendet wurde um Tische für Dietiker Möbel, ein Unternehmen, das mit dem Designer Willy Guhl zusammen gearbeitet hatte, zu produzieren.
Wäckerlin starb 2013. Obwohl er in vielen Design Kreisen relativ unbekannt ist, wurde sein Oeuvre in jüngster Zeit von vielen erstmals entdeckt und war 2016 Gegenstand einer Ausstellung in der Okay-Art Gallery in Basel mit dem Titel „Dieter Waeckerlin und Idealheim”.